Die Antwort auf die Frage nach der Ursache von Gewalt liegt in der Art und Weise, wie wir gelernt haben zu denken, zu kommunizieren und mit Macht umzugehen. (Marshall B. Rosenberg)
Die Intention der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) besteht für mich darin, uns an die menschliche Verbundenheit zu erinnern, an das, was uns als Menschen gemeinsam ist. Dies führt mehr und mehr dazu, dass die Grundbedürfnisse aller Menschen gewürdigt und wahrgenommen werden. Marshall B. Rosenberg, dem Begründer der GFK, ging es nicht so sehr um “nettere”, „gewaltfreie“ Worte, sondern um das Wachstum von Empathie und einer einfühlsamen Haltung sich selbst und anderen Menschen gegenüber. Mit der GFK wollte er auf allen Ebenen des Lebens zu einem sozialen Wandel beitragen, der von einer Kultur der “Macht über” (dem Dominanzsystem) zu einer Kultur des “Macht mit” (geprägt von Kooperation und Augenhöhe) führt.
Der Weg zu meinen Mitmenschen führt über den Weg zu mir selbst. (Marshall B. Rosenberg)
Grundlegend in der GFK ist die Annahme, dass wir als Menschen alle dieselben Gefühle und Grundbedürfnisse haben. Das verbindet uns miteinander, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildung oder Nationalität – doch oft verlieren wir diese Verbundenheit aus dem Blick. Wenn wir in der Haltung der GFK leben, richten wir unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf das, was uns verbindet, was wir brauchen und uns wünschen. So können wir das zu überwinden suchen, was gerade zwischen uns steht. Dies ermöglicht in allen Lebenslagen Lösungen, bei denen es keine Verlierer mehr gibt, und bringt uns mehr zu innerem und äußerem Frieden.
Wie kann ich wirklich ich selbst sein ohne aufzuhören, dem anderen nahe zu sein; wie kann ich dem anderen nahe sein, ohne aufzuhören, wirklich ich selbst zu sein? (Marshall B. Rosenberg)
Das Reflexionsmodell der Gewaltfreien Kommunikation unterstützt uns, die Ursache für unser Handeln und Denken sowie hinderliche Verhaltens- und Denkmuster zu erkennen, und selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen. Dadurch erweitert sich unsere Selbstwahrnehmung und unsere Beziehungs- und Konfliktkompetenz. Wir eröffnen uns und anderen mehr Offenheit und einen größeren Handlungsspielraum.
Wenn ich urteile, hinterfrage ich weder mich selbst noch den anderen. Im Gegenteil, ich trenne mich von meinem innersten Wesen und dem des anderen, indem ich mich auf meinen mentalen, vernunftorientierten Bereich beschränke. Das Urteil lähmt, lässt die Wirklichkeit erstarren. Es sperrt sie in einem ihrer Aspekte ein. Aber Leben ist Bewegung. (Marshall B. Rosenberg)
Mit Nonviolence, also auf deutsch Gewaltfreiheit, schließt Marshall B.Rosenberg an Mahatma Gandhi und Martin Luther King an. Allen mit einer gewaltfreien Haltung ist letztlich an der radikalen Akzeptanz der Menschlichkeit in jeder Person gelegen, unabhängig davon, wie unzufrieden wir gerade über ein bestimmtes Verhalten eines anderen Menschen oder auch über uns selbst sind.
Inspiriert auch durch Carl Rogers, dessen Student Marshall B. Rosenberg war, liegt der GFK ein humanistisches Menschenbild zugrunde, nach dem jeder Mensch eine wertvolle, einzigartige Persönlichkeit ist, die zu Wachstum und Veränderung fähig ist.
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